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Der Sound der Rastafari: Jah, Ganja, Bob Marley und Roots-Reggae

Reggae entstand in den späten 1960er Jahren in Jamaika aus Ska und Rocksteady und entwickelte sich dort schnell zur dominierenden Musik. Die einerseits sozialkritischen und andererseits von Liebe, Frieden und Einheit handelnden Texte gepaart mit der Kreol-Sprache Patois und der spirituellen Verbindung zu Rastafari macht Reggae zu mehr als einem Musikstil. Reggae ist soziale Bewegung, Philosophie und Lebensgefühl und hat sich seit den 1970er Jahren international - insbesondere in den USA, England und in Afrika - ausgebreitet.

Eine weltweite Bewegung

In den 1970er Jahren verstärkte sich in der Reggae Entwicklung die Verbindung von der Musik mit der Rastafari Bewegung. Letztere ist eine Glaubensrichtung, die Gleichberechtigung und Gerechtigkeit anstrebt und für die Umsiedlung der afrikanischen Diaspora nach Afrika einsteht. Bekannt ist sie aber besonders dank ihrer Befürwortung des heiligen und rituellen Konsums von Marihuana. Bob Marley und The Wailers, aber auch Bands wie Big Youth, Black Uhuru oder Burning Spear popularisierten die Liaison von Reggae und Rastafari. Wie zuvor Ska formte sich in Großbritannien auch eine Reggae Bewegung, zu deren Träger unter anderem die Band UB40 gehörte. In den USA verdankte Reggae seine Beliebtheit besonders Bob Marley: nicht nur direkt durch seine eigene Musik, sondern auch indirekt beispielsweise durch Eric Clapton’s Coverversion seines Songs “I Shot the Sheriff” (1974).

Auch hierzulande ist Reggae längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Seit Ende der 1970er Jahre schwappte die Welle auch nach Deutschland über, allerdings äußerte sich die Beliebtheit zunächst im reinen Konsum. Im Laufe der 1980er Jahre gingen Musiker und Journalisten ihrem Interesse verstärkt nach und trugen zur Entstehung erster Ansätze einer eigenen Reggae-Kultur bei. Die Sound Systems Pow Pow und Silly Walks spielten dabei eine ebenso große Rolle wie der Künstler Gentleman. Letzterer eignete sich den jamaikanischen Stil durch langjährige Aufenthalte in Jamaika an und schaffte authentische Reggae-Musik, für die er nicht nur Englisch, sondern auch die jamaikanisch kreolische Sprache Patois verwendet. In den 2000er Jahren konnte er u.a. mit seinem Nummer 1 Album “Confidence” kommerzielle Erfolge verbuchen.

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