Ep 013: Was ist Iman? Der tiefe Glaube im Islam einfach erklärt
AUFGABE: Hier findest du Aufgaben und Lösungen zur Podcastfolge und zum Text. Höre dir die Podcastfolge an und lies den Text. Versuche dann, die Aufgaben im PDF-Dokument zu lösen.
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Die grundlegenden Prinzipien des islamischen Glaubens sind im Glaubenszeugnis (Amantu) zusammengefasst:
Glaube an Allah: Dies ist der wichtigste Grundsatz des Islam. Es bedeutet, an die Existenz und Einzigkeit Gottes zu glauben.
Glaube an Seine Engel: Muslime glauben, dass Engel Gottes Geschöpfe sind, die seinen Willen ausführen.
Glaube an Seine Bücher: Muslime glauben, dass Gott heilige Bücher an seine Propheten herabgesandt hat, darunter die Thora, die Psalmen, das Evangelium und den Koran.
Glaube an Seine Propheten: Muslime glauben, dass Gott Propheten gesandt hat, um die Menschheit zu leiten, darunter Abraham, Moses, Jesus und Mohammed.
Glaube an das Jenseits: Muslime glauben an ein Leben nach dem Tod, an dem die Menschen für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden.
Glaube an die Fügung im Guten und Schlechten: Muslime glauben, dass alles, was geschieht, von Allah vorherbestimmt ist.
Zusätzlich zu diesen Glaubensgrundsätzen betont der Text die Bedeutung der Zustimmung des Herzens zum Glauben. Wahrer Glaube erfordert nicht nur das Aussprechen der Glaubensformel, sondern auch die aufrichtige Überzeugung im Herzen.
Der Text hebt auch die enge Beziehung zwischen Glaube und Tat hervor. Obwohl die Tat nicht Teil des Glaubens ist, stärkt das Befolgen der Gebote Gottes den Glauben und das Nichtbefolgen schwächt ihn.
Schließlich werden drei Bedingungen für einen gültigen Glauben genannt: keine Hoffnungslosigkeit beim Glauben, keine Ablehnung von Glaubensinhalten und Anerkennung der Gültigkeit aller Glaubensinhalte.
Die Beziehung zwischen Glaube und Tat im Islam sind eng und wichtig, obwohl die Tat nicht als Teil des Glaubens betrachtet wird.
Analogie: Der Text vergleicht die Beziehung mit dem Beispiel des Gebets. Ein Muslim, der die Pflicht des Gebets anerkennt, aber aus Faulheit nicht betet, verliert nicht seinen Glauben, wird aber zum Sünder.
Wahrer Glaube: Um wahren Glauben zu erlangen, muss man glauben, handeln und tugendhaft sein. Allah ist nur mit den wahren Gläubigen zufrieden.
Auswirkung der Tat auf den Glauben: Die Tat weist auf den Glauben hin und stärkt ihn. Das Befolgen der Gebote Gottes, wie das Gebet, erhält das Licht des Glaubens im Herzen. Wer die Gebote nicht befolgt, dessen Glaube wird geschwächt und kann sogar ganz verschwinden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Glaube die Grundlage ist, aber die Tat diesen Glauben stärkt und zum Ausdruck bringt. Obwohl die Tat nicht den Glauben definiert, ist sie essentiell für einen lebendigen und wahren Glauben im Islam.
Die Quellen beschreiben drei Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit der Glaube im Islam Gültigkeit erlangt:
Keine Hoffnungslosigkeit beim Glauben: Jemand, der sein Leben im Unglauben verbracht hat und erst in seinen letzten Momenten, wenn der Tod naht und das Jenseits sichtbar wird, zum Glauben konvertiert, darf sich von diesem Glauben nichts erhoffen. Es wird impliziert, dass ein solcher Glaube aus Verzweiflung und nicht aus echter Überzeugung entsteht und daher nicht als gültig angesehen wird.
Keine Ablehnung von Glaubensinhalten: Ein Gläubiger darf keinen der Glaubensinhalte ablehnen oder diesen völlig zuwiderhandeln. Ein Beispiel hierfür wäre die prinzipielle Ablehnung von Gebeten, Fasten, Pilgerfahrt oder Pflichtabgaben. Solch ein Verhalten würde zum Abfall vom Glauben führen, da die Glaubensinhalte eine Einheit bilden und die Ablehnung eines Teils die Ablehnung des Ganzen bedeutet.
Anerkennung der Gültigkeit aller Glaubensinhalte: Ein Gläubiger muss die Gültigkeit aller Glaubensinhalte anerkennen und darf sie nicht trennen. Es ist wichtig, keinen der Glaubensinhalte als unschön oder inakzeptabel zu betrachten, da dies dem Glauben widerspricht.
Zusammenfassend betonen die Quellen, dass ein gültiger Glaube im Islam auf echter Überzeugung, vollständiger Akzeptanz aller Glaubensinhalte und dem Befolgen der Gebote basiert.
Der Text unterscheidet zwischen zwei Arten des Glaubens:
Summarischer Glaube (a): Dieser Begriff beschreibt den zusammenfassenden Glauben an alle Glaubensinhalte. Das bedeutet, dass jemand, der die Glaubensformel ausspricht, summarisch allen Glaubensinhalten zugestimmt hat. Es ist ein grundlegendes Verständnis und eine Annahme aller Prinzipien des Islam.
Eingehender Glaube (b): Hierbei handelt es sich um einen differenzierten Glauben an jeden einzelnen Glaubensinhalt. Das bedeutet, dass man sich mit den einzelnen Aspekten des Glaubens auseinandersetzt und ein tieferes Verständnis für jeden einzelnen Punkt entwickelt. Beispiele dafür sind der Glaube an Allah, seine Engel, die Propheten, die heiligen Bücher, die Wiederauferstehung, das Paradies und die Hölle sowie an Fügung und Schickung.
Zusammenfassend: Der summarische Glaube ist ein allgemeines Bekenntnis zum Islam, während der eingehende Glaube ein tiefergehendes Verständnis und eine Auseinandersetzung mit den einzelnen Glaubensinhalten darstellt.
Die Beziehung zwischen Glaube und Tat im IslamDrei Bedingungen für einen gültigen Glauben im IslamUnterschied zwischen summarischem und eingehendem Glauben