NS-Medizinverbrechen zwischen Verdrängung und Aufarbeitung
Lehrstuhl für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte sowie des Lehrstuhl für Geschichte der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg
„NS-Medizinverbrechen zwischen Verdrängung und Aufarbeitung“ – unter diesem Titel fand im Wintersemester 2020/21 ein interdisziplinäres Projektseminar des Lehrs...
Folge 9: Lernen, Forschen und Gedenken – Auf dem Weg zum „Erinnerungs- und Zukunftsort“
Die letzte Folge zeichnet die anhaltende Debatte um den Teilabriss des verbliebenen Gebäudeteils der ehemaligen Erlanger- Heil- und Pflegeanstalt im Spiegel der Presse nach. Diese breit geführte Diskussion war der Ausgangspunkt für das Projektseminar, in dessen Rahmen der Podcast zur „zweiten Geschichte“ des nationalsozialistischen Patientenmords in der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt nach 1945 entstanden ist. Zum Abschluss erzählen Studierende, wie sie die Beschäftigung mit dem Thema im Seminar und die Arbeit an dem Podcast erlebt haben.
Interviewpartner: Christoph Fürst, Elias Schmitt
Autor*innen: Selina Schrödel und Jonas Krause
Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz
Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU
Bild: Teilabriss der ehemaligen Erlanger Heil- und Pflegeanstalt im Oktober 2020
Quellen
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19:56
Folge 8: Abriss, Erhalt und Umnutzung – Die Geschichte der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt
In den vergangenen Jahrzehnten gab es eine lebhafte Debatte um den Umgang mit dem Gebäude der ehemaligen Erlanger Heil- und Pflegeanstalt. Ein geplanter Abriss führte zu großem Protest, da ein Teil der Stadtbevölkerung fürchtete, dass mit dem Gebäude auch die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Medizinverbrechen verloren gehen würde. Dabei war ein Großteil des Gebäudes schon in den 1970er Jahren abgerissen worden, ohne eine vergleichbare Debatte um die historische Bedeutung des Ortes zu entfachen. Aus welchen anderen Gründen aber auch damals schon gegen den Abriss protestiert wurde und wie sich der Umgang mit dem Ort und seiner Geschichte verändert hat, erfahren Sie in dieser Folge.
Autor*innen: Fiona Bäuml und Sebastian Winterl
Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz
Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU
Bild: Protest gegen den Teilabriss der ehemaligen Erlanger Heil- und Pflegeanstalt im Jahr 1978
Quellen
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19:48
Folge 7: Biographische Spurensuche – Die Erforschung der Opferschicksale
Die Opfer der nationalsozialistischen Medizinverbrechen wurden in der Öffentlichkeit erst spät wahrgenommen. Auch viele Jahrzehnte nach dem Ende der NS-Herrschaft sind ihre individuellen Lebensgeschichten nur zum Teil bekannt. In dieser Folge erfahren Sie, wie Forscherinnen und Forscher versuchen, Spuren der Opfer zu finden und ihre Schicksale zu rekonstruieren.
InterviewpartnerIN: Dr. Susanne Ude-Koeller
Autor*innen: Johanna Sebald und Maria Gemmel
Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz
Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU
Bild: Zusammenstellung von Dokumenten aus dem Erlanger Stadtarchiv
Quellen
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22:53
Folge 6: Verweigerte Anerkennung – Das Ringen um die Entschädigung der Opfer
Erscheint der Umgang mit nationalsozialistischen Tätern nach 1945 aus heutiger Perspektive oft unverständlich und empörend, so gilt dies umso mehr für den Umgang mit den Opfern, allerdings unter umgekehrten Vorzeichen. Für diejenigen Opfer, die die nationalsozialistischen Medizinverbrechen überlebt hatten, begann mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein jahrzehntelanger Kampf um Anerkennung. In dieser Folge erfahren Sie mehr über die Hintergründe und die Entwicklung des Ringens um die Entschädigung der Opfer.
Interviewpartner: Prof. Dr. Andreas Scheulen
Autorinnen: Anna Deinzer und Kerstin Schmitt
Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz
Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU
Bild: Gedenkstein für die Opfer der NS-Patientenmorde an Patient*innen der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt
Quellen
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25:56
Folge 5: Wissen, Verantwortung und Schuld – Die Geschichte der Erlanger Täter (Teil II)
In die nationalsozialistischen Medizinverbrechen war noch eine Reihe weiterer Erlanger Ärzte verstrickt. Einige von ihnen konnten trotz ihrer Beteiligung ihre Karrieren nach 1945 erfolgreich fortsetzen. Zum Teil wurde ihnen weit über ihren Tod hinaus ein ehrendes Andenken bewahrt. In dieser Folge erfahren Sie mehr über die Geschichte der Erlanger Mediziner Otto Goetze, Hermann Wintz, Rudolf Dyroff und Berthold Kihn.
Interviewpartner: Dr. Susanne Ude-Koeller
Autor: Christoph Fürst
Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz
Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU
Bild: Büsten der Erlanger Mediziner Ludwig Seitz, Hermann Wintz und Rudolf Dyroff (bis 2001 ausgestellt in der Universitätsfrauenklinik, heute in der Medizinischen Sammlung der Universität)
Quellen
Über NS-Medizinverbrechen zwischen Verdrängung und Aufarbeitung
„NS-Medizinverbrechen zwischen Verdrängung und Aufarbeitung“ – unter diesem Titel fand im Wintersemester 2020/21 ein interdisziplinäres Projektseminar des Lehrstuhls für Geschichte der Medizin und des Lehrstuhls für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt. Studierende der Geschichte und der Medizin haben sich mit der „Zweiten Geschichte“ des nationalsozialistischen Patientenmords an Patient*innen der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt nach 1945 beschäftigt. Das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit von Studierenden und Dozentinnen ist dieser Podcast.
Quellen: https://www.ns-medizinverbrechen-erlangen.de/
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