Adieu Amadou – Die Mali-Musiklegenden Amadou & Mariam
Die Nachricht kam unerwartet und hat die Musikwelt (nicht nur) in Afrika schwer getroffen: Amadou Bagayoko, der Gitarrist und Sänger aus Mali, ist Anfang April im Alter von 70 Jahren in seiner Heimatstadt gestorben.
Bagayoko war über Jahrzehnte Teil des Duos Amadou & Mariam, dem international vielleicht erfolgreichsten Musikprojekt Malis. Seine Partnerin und Ehefrau Mariam Doumbia hat er als junger Kerl in einer Blindenschule kennengelernt. Als "Mali’s Blind Couple" machten sich die beiden ab 1980 einen Namen in der Region, international bekannt wurden sie als Amadou & Mariam. So hat zum Beispiel Herbert Grönemeyer mit ihnen 2006 den Fußball-Hit "Zeit, dass sich was dreht" aufgenommen. Viel spannender sind aber ihre eigenen Alben, auf denen sie geschickt afrikanische Traditionen mit internationaler Popmusik verbinden.
Den letzten Auftritt auf ganz großer Bühne hatten Amadou & Mariam bei der Abschlussfeier der Paralympischen Spiele in Paris.
Wir erinnern an Amadou Bagayoko und seine Partnerin mit ein paar ihrer schönsten Songs, dazu gibt’s an der Hörbar wie immer einen Mix mit Musik ganz unterschiedlicher Herkunft.
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55:02
Der Musiker und das Meer: Yann Tiersen & mehr Musik grenzenlos
Der Soundtrack zu "Die fabelhafte Welt der Amélie" ist für ihn Segen und Fluch zugleich: Seitdem kennt jeder den Bretonen Yann Tiersen und seine Musik.
Aber seitdem muss sich der Komponist und Pianist auch ständig dem Vergleich mit seiner ikonischen Filmmusik aussetzen, mit der er sich selbst als Künstler längst nicht mehr angemessen repräsentiert sieht.
Vielleicht auch als eine Reaktion darauf begibt sich der Bretone immer wieder allein mit seiner 12-Meter-Yacht auf lange Reisen durch den Atlantik. Zuletzt, auf einem dreimonatigen Segel-Törn über die Faröer Inseln zu den Hebriden bis nach Nordirland, sind die Ideen zu seinem neuen Album entstanden: "Rathlin from a Distance | The Liquid Hour".
"Auf hoher See", sagt er, "siehst Du die Welt, wie sie wirklich ist: roh, ungezähmt und vor allem grenzenlos. Es ist der Ort, an dem du mit dir selbst konfrontiert wirst, mit deinen Überzeugungen, deiner Identität, deinem wahren Ich. Die Wellen verlangen nach gnadenloser Ehrlichkeit."
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55:10
The Voice: Dennis van Aarssen & mehr Musik grenzenlos
Für Dennis van Aarssen, einen jungen Mann aus Utrecht, verändert sich 2019 (fast) alles: Es ist das Jahr, in dem er im Fernsehen die Talentshow "Voice of Holland" gewinnt.
Er kündigt seinen gut bezahlten Job als Projektmanager und beschließt, sich künftig ganz auf seine wahre Leidenschaft zu konzentrieren: die Musik. Mit Erfolg!
Gerade ist sein viertes Studioalbum erschienen, "Just Call It Love", eine spritzige Mischung aus Jazz und Pop, verfasst und gesungen in bester Entertainer-Manier. Immer an der Seite Dennis van Aarssens: der erfahrene Pianist Jeff Franzel, der schon für Showgrößen wie Frank Sinatra, Mel Tormé und Sammy Davis Jr. in die Tasten gegriffen hat.
Für gute Unterhaltung ist also gesorgt an der "Hörbar", im bewährten Mix mit weiterer Musik unterschiedlichster Couleur.
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55:08
Von Kuba über Portugal nach Israel & mehr Musik grenzenlos
In der Wochenend-Edition der Hörbar treffen wir den Johnny Cash von Kuba, eine nigerianische Weltbürgerin, eine menschliche Gospel-Beatbox aus dem Senegal, die Fado-Queen des 21. Jahrhunderts, einen israelischen Hippie-Troubadour - und viele andere mehr.
Stichwort Kuba: Als 1998 die Buena Vista-Welle losging, war Eliades Ochoa neben Legenden wie Compay Segundo und Ibrahim Ferrer noch eher der Jungspund. Mittlerweile ist er selbst eine Ikone und gilt als kubanischer "Man in Black".
Stichwort Senegal: Von dort kommt der HipHop-Dandy Faada Freddy, der musikalisch mit allen Wassern gewaschen ist, aber vor allem alle seine Sounds auf Platte mit dem Körper herstellt.
Stichwort Fado: Ana Moura aus Portugal beherrscht das klassische Fado-Repertoire ihre großen Vorgängerinnen, aber sie bringt das Genre mit eigenen Impulsen weiter. Dazu gehören auch schon mal Elektronik und ungewöhnliche Duette.
Das alles und mehr - an der Hörbar am Wochenende.
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56:01
Salif Keïta ganz pur & mehr Musik grenzenlos
So muss das klingen, wenn der malische Superstar für sich unter freiem Himmel und im Mondlicht Gitarre spielt: selbstvergessen und doch ganz bei sich. Ein Trip an seine Wurzeln. Dabei wollte Keïta die längste Zeit kein Solo-Gitarren-Album veröffentlichen.
"Alle würden sich langweilen. Es wäre zu nackt, um dem Publikum zu gefallen." So urteilte Salif Keïta früher über die Idee, solo aufzunehmen. Aber nun ist die Zeit richtig für das neue "So Kono", das ihn in inniger Zwiesprache mit der Gitarre zeigt. Dem Instrument, weswegen er als junger Mann von seinem Vater verstoßen wurde. Denn "Musiker" ist in der traditionellen Gesellschaft der Mandinka kein Job für Hochwohlgeborene - und Salif war Sohn des Herrschers Sundiata Keïta.
Die Musik war stärker, aber der Preis für Salif Keïta hoch. Heute ist er eine Ikone der malischen Musik, aber die Anfänge hat er nicht vergessen. Auch davon erzählt "So Kono".
Außerdem an der Hörbar: Laufey, Serge Gainsbourg, Maria Muldaur, das Taksim Trio - und viele andere mehr.