"Presse"-Musikkritiker Wilhelm Sinkovicz präsentiert jeden Donnerstag seine Lieblingsaufnahmen und lädt uns ein, mit ihm in seiner Klassiksammlung zu wühlen und...
Karriere gemacht hat er nicht mit einschmeichelnden Liebesliedern, sondern mit scharf gezeichneten psychologischen Rollenportraits: Der Wiener Heinz Zednik wurde zum Inbegriff des Charaktertenors. In aller Welt von Bayreuth bis zur New Yorker Metropolitan Opera versuchte man ihn zu engagieren, wenn man einen Loge oder Mime für Wagners „Ring des Nibelungen“ einen Herodes für Richard Strauss’ „Salome“ oder einen Monostatos für Mozarts „Zauberflöte“ suchte. Mit dem legendären „Jahrhundertring“ von Pierre Boulez und Patrice Chereau bei den Bayreuther Festspielen 1976 schafft ihr das Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper den internationalen Durchbruch. Seine Heimatstadt ist Zednik dennoch immer treu geblieben – auch musikalisch. „Presse“- Musikkritiker Wilhelm Sinkovicz würdigt den Künstler im aktuellen Musiksalon aus Anlass von dessen 85. Geburtstag.
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38:07
Nikolaus Harnoncourts Erben: Die Zukunft des Concentus musicus
Mit einer Aufführung von Antonio Vivaldis Vier Jahreszeiten beginnt eine neue Ära: Der von Alice und Nikolaus Harnoncourt gegründete Concentus musicus gibt ab sofort nicht nur Konzerte im Wiener Musikverein, sondern in kleiner Besetzung auch im Casino Zögernitz in Döbling.
Im Musiksalon sind heute Maximilian Harnoncourt, Enkel der Ensemblegründer, und der Cembalist und Ensembleleiter Stefan Gottfried zu Gast. Im Gespräch mit Wilhelm Sinkovicz erinnern die beiden an musikalisches Pionierzeiten, beleuchten das Leben in einer bemerkenswerten Musikerfamilie — und wälzen im Schatten einer großen Vergangenheit Zukunftspläne.
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41:13
Klassik für Taktlose: Was war an der Callas so besonders? (Reprise)
Sie gilt als die größte Opernsängerin aller Zeiten: Maria Callas, die im Kino gerade von Angelina Jolie zum Leben erweckt wird. Was ist dran an der Legende?
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1:02:49
Fritz Kreisler: Er brachte Wien zum Klingen
Nach Johann Strauß hat vielleicht nur noch der große Geiger Fritz Kreisler mit seinen Kompositionen einen unverwechselbar wienerischen Tonfall getroffen. Anlässlich seines 150. Geburtstags erinnert Wilhelm Sinkovicz an diesen Musiker, der aus seiner Heimat schon als weltberühmter Mann vertrieben wurde, aber zeitlebens seine Geburtsstadt Wien auch mit großzügiger humanitärer Hilfe unterstützt hat. Als Geiger hat er in aller Welt mit den berühmtesten Kollegen konzertiert, unzählige Schallplatten aufgenommen – und als Komponist – zunächst unter falschem Namen – Hitparaden-Nummern geschaffen; und außerdem die Grundlage für den späteren Welterfolg der „Sissi“-Filme gesorgt. Ein Podcast über eine schillernde Persönlichkeit mit – oft nicht nur musikalisch erstaunlich frisch klingenden – historischen Aufnahmen aus der Schellack-Ära.
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59:15
Friedrich Gulda: Pianist, Komponist, Rebell!
Zur Erinnerung an eine der bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten Wiens, der vor 25 Jahren starb, aber in den Herzen der Musikfreunde als idealer Interpret der Musik Mozarts und Beethovens präsent geblieben ist. Friedrich Gulda wollte aber nie nur Pianist sein. Er verstand sich als schöpferische Persönlichkeit im Schnittbereich zwischen der sogenannten Klassik und dem Jazz, den er als einzige vollgültige musikalische Ausdrucksform seiner Zeit empfand. Ein tönendes Porträt eines Musikanten, der schon einmal eine offizielle Auszeichnung zurückgab und sein Publikum auch manchmal brüskierte. Aber: Keiner hat so schön Mozart gespielt…
"Presse"-Musikkritiker Wilhelm Sinkovicz präsentiert jeden Donnerstag seine Lieblingsaufnahmen und lädt uns ein, mit ihm in seiner Klassiksammlung zu wühlen und einzudringen in die Geheimnisse von Mozart, Bach, Beethoven und anderen. Ein Podcast für Kenner und Neulinge: Jeden zweiten Samstag stellt Katrin Nussmayr im Einsteiger-Format "Klassik für Taktlose" neugierige Fragen.
Jeden Donnerstag auf der Webseite der "Presse" und überall, wo es Podcasts gibt.
Produktion: Wilhelm Sinkovicz/www.sinkothek.at
Audio-Finish: Georg Gfrerer/ www.audio-funnel.com.
Redaktion/Konzeption: Anna Wallner
Grafik: Adobe Stock