#16 Dr. Hendrik Susemihl über Technologie, Emotion und die Entlastung von Fachkräften
Dr. Hendrik Susemihl baut Roboter, die kochen können – und zwar richtig gut. Als Gründer von Goodbytz entwickelt er Küchensysteme, die aus frischen Zutaten vollautomatisch Gerichte zubereiten – und damit eine Antwort auf den Fachkräftemangel, den Effizienzdruck und den Wunsch nach gleichbleibender Qualität in der Gastronomie liefern. Er spricht mit uns darüber, warum sein erstes Testessen in einer anonymen Ghost Kitchen stattfand, wie viel Teriyaki-Soße ein Entwicklungsteam wirklich verkraftet – und wieso die Zukunft nicht aussieht wie Science-Fiction, sondern wie eine sehr gut organisierte Küche auf zwölf Quadratmetern.
Zusammenfassung der Key Learnings:
Roboter in der Küche:
Mehr als nur Technik Hendrik zeigt, wie Roboter in der Gastronomie echte Entlastung bringen – durch smarte Automatisierung von Routineprozessen. Die Geräte bereiten komplette Gerichte frisch zu – keine Showeffekte, sondern echte Küchenleistung. Learning: Robotik ersetzt keine Menschen – sie schafft Raum für besseren Service. Gute Automatisierung beginnt bei der operativen Realität, nicht im Labor. Erfolgreiche Systeme sind auf Prozesse, nicht auf einzelne Geräte optimiert.
Food Comes First:
Technologie ist nur das Mittel zum Zweck Das Credo von Goodbytz: „Das Essen muss schmecken.“ – Erst wenn das Produkt überzeugt, wird Technik akzeptiert. Deswegen stand am Anfang nicht das Roboter-Branding, sondern ein Testbetrieb als anonyme Lieferküche. Learning: Qualität schlägt Innovation. Technologie wird nur akzeptiert, wenn der Geschmack überzeugt. Prototyping im Realbetrieb spart Umwege.
Vom Spezialisten zur Plattform:
Die modulare Robotik-Küche Goodbytz-Systeme reichen von 3 bis 12 m² und passen sich Kantine, Lieferküche oder Restaurant an. Gekocht wird mit Top-Geräten, kombiniert mit Sensorik, Roboterarmen und eigener Software. Learning: Automatisierung wird künftig fester Bestandteil moderner Küchen sein. Kleine Module ermöglichen auch Einsatz in engen Räumen (z. B. Flughafen, Office). Digitale Steuerung, Remote-Support und Kitchen-as-a-Service sind Gamechanger.
Neue Rollen in der Küche:
Kreativer Generalist statt Einzelkämpfer Das Kochberufsbild wandelt sich: Zukunftsköche müssen Technik verstehen, Ernährung mitdenken und Prozesse gestalten. Learning: Kochkompetenz bleibt – aber angereichert um Technik & Ernährungsverständnis. Kreative Führung, nicht manuelles Abarbeiten, steht im Fokus. Digitalisierung verändert nicht die Essenz – sondern die Ausführung.
Daten & KI als Zukunftsbooster
Mit jeder Zubereitung sammelt Goodbytz Daten: Was wird wann gegessen, wie läuft der Betrieb, wo gibt’s Engpässe. Daraus entstehen neue Services, bessere Rezepte – und mehr Wirtschaftlichkeit für Betreiber. Learning: KI bringt echten Mehrwert, wenn sie Prozesse mit echten Daten optimiert. Predictive Kitchen statt starrer Abläufe. Roboter sind ein Zugangstor zur totalen Digitalisierung des Betriebs.
Fazit:
Robotik ist nicht die Zukunft – sie ist schon da Hendrik Susemihl zeigt mit Goodbytz, wie Gastronomie und Technologie Hand in Hand gehen können. Die Vision: smarte Küchen, die Qualität sichern, Fachkräfte entlasten und den Gästen das bieten, worauf es ankommt – gutes Essen, pünktlich und zuverlässig. Für Gastronomen bedeutet das: Denke in Prozessen, nicht nur in Produkten. Digitalisierung beginnt nicht mit einer App, sondern in der Küche. Technologie ist kein Gegensatz zu Emotion – sondern deren Ermöglicher.