Künstliche Intelligenz, Klimakrise, Atommüll: Wie hat man sich vor fünfzig Jahren die Zukunft vorgestellt? „Das war Morgen“ präsentiert Science-Fiction-Hörspiel...
Peter Apers, eine Person mit Nützlichkeitsstufe 1, lebt in einer Beziehung mit Monika Ladahn, einer Person mit Nützlichkeitsstufe 5. Sie leidet an einem Gehirntumor. Als Angehörige der Kategorie NS 5 erhält sie keine Behandlungsbewilligung.
Um die NS anzuheben, stellt sie sich als Testperson für Humanversuche zur Verfügung. Die Umstufung wird vollzogen. Bei der Operation kommt es jedoch zu einer technischen Panne, die Monika das Leben kostet.
Daraufhin nimmt sich Peter Apers ebenfalls das Leben. Doch die Gesellschaft kann sich den Verlust eines NS 1 nicht leisten. Apers Immunzwilling wird aufgetaut.
Mit Kai Fischer, Helmut Förnbacher, Manfred G. Herrmann, Ernst Jacobi, Heinz Jörnhoff, Uwe-Karsten Koch, William Mockridge, Margit Rogall, Toni Slama, Berthold Toetzke, Wolf Dieter Tropf, Aart Veder, Jacob P. Walter, Eleonore Weisgerber, und Ellen Xenakis | von Hans-Peter von Preßmar | Regie: Andreas Weber-Schäfer | Technische Realisation: Bernd Lossen, Iris Hartmann | Produktion: Süddeutscher Rundfunk 1976 | Erstausstrahlung: 01.11.1976
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52:06
Wo blieb der 631. Tag (1975)
Seit 631 Tagen leben die Regierungsmitglieder von FÖ-LAK One nach einem angeblich feindlichen Angriff isoliert unter der Erde in einem Notbunker.
Ihre einzige Verbindung zur Außenwelt ist die Lautsprecherstimme des Disc-Jockeys Donald Ross. Verblüffenderweise scheint es sich bei dem Angreifer um die Republik Abba-Emnesy zu handeln, ein pazifistischer Agrarstaat. Als die Eingeschlossenen bemerken, dass ihre Zeitrechnung durcheinandergeraten ist, versuchen sie auszubrechen.
Dabei finden sie heraus, dass Donald Ross nur eine vorproduzierte Stimme ist und die Tonbandanlage einen Tag übersprungen hat. Aber warum?
Mit: Renate Clair, Dieter Eppler, Anfried Krämer, Klaus Langer, Wolfgang Reinsch, Margarete Salbach, Hans Timerding, Berthold Toetzke und Aart Veder | von Eva Maria Mudrich | Regie: Andreas Weber-Schäfer | Technische Realisation: Bernd Lossen, Andrea Mammitzsch | Produktion: Süddeutscher Rundfunk 1975 | Erstausstrahlung: 06.10.1975
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1:06:08
Traumgeschäfte (1993)
Die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ist perfekt durchorganisiert und funktioniert scheinbar reibungslos. Doch daraus ergibt sich eine reduzierte Erlebniswelt im Alltag. Der Versuch, eine Kompensation in den Träumen zu finden, scheitert - auch sie sind monoton geworden.
Wissenschaftler untersuchen nun die Phantasiewelten schlafender Menschen. Sie werden sogar hörbar gemacht. Die Auswertung allerdings ist erwartungsgemäß dürftig. Bis Ossip Kalin auftaucht. Er gehört zu den Outsidern der Gesellschaft und ist wieder einmal auffällig geworden. Zur Therapie wird er als Studienobjekt in eines der Traumzentren geschickt. Dort ist man überrascht vom Reichtum seiner unbewussten Fantasie.
Mit Eva Blaschko, Marion Bordat, Antje Hagen, Manfred Georg Herrmann, Angela Hobrig, Thomas Hoffmann, Rainer Kleinstück, Lissi Rot, Jörg Tröger und Wolfram Weniger | Von Hermann Ebeling | Regie: Andreas Weber-Schäfer | Technische Realisierung: Jochen Prandhoff, Brigitte Laugwitz | Produktion: | Erstausstrahlung: 29.03.1993
Podcast-Tipp: Mein Leben als Spam
https://1.ard.de/mein-leben-als-spam
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1:07:31
AD-AM Zwo entzieht sich (1984)
Natürlich ahnt keiner der drei Direktoren des Bankhauses Munzelmann, Alberzki und Bärle etwas davon, hat doch AD-AM Zwo, der erste speziell für die Finanzbranche mit einem Profitmaximinierungsprogramm ausgestattete Rechner, der Bank erst kürzlich mit einem raffinierten Coup unverhofften Gewinn erwirtschaftet.
So glaubt Benno Bärle sich von seinen Kompagnons hereingelegt, als eine Print-Message auf seinen Tisch flattert, in der ihm die sofortige Beurlaubung auf unbestimmte Zeit mitgeteilt wird.
Zähneknirschend muss er sich damit abfinden, weil der Verfasser ihn darauf hinweist, dass im Falle einer Beschwerde seine Affäre mit einer gewissen Harmonia Zitterli publik gemacht würde.
Seine Kompagnons erweisen sich allerdings als die falsche Spur, denn ihnen ergeht es nicht anders als Bärle – auch sie werden erpresst. Aber wer steckt dahinter? Kann es womöglich der Superrechner AD-AM Zwo selbst sein? Als sie der Sache auf den Grund gehen wollen, ist es zu spät: Der Computerraum ist leer, AD-AM Zwo abgeschraubt und verschwunden. Zurückgelassen hat er nur eine elektronische Notiz an die drei beurlaubten Direktoren.
Mit Johanna Bucher, Hans Helmut Dickow, Ulrich von Dobschütz, Günther Epperlein, Antje Hagen, Gert Haucke, Willi Kowalj, Dorothea Paschen, Arnold Richter und Friedrich Schönfelder von Ekkes Frank | Regie: Andreas Weber-Schäfer | Technische Realisierung: Fritz Gortner, Brigitte Laugwitz | Produktion: Süddeutscher Rundfunk 1984 | Erstausstrahlung: 22.10.1984
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1:02:50
Das Anschauungs-Subjekt (1980)
In diesem konfliktfreien System hat jeder Programmierte bestimmte Berufsvoraussetzungen mitbekommen. Ein amtliches Verteilersystem regelt die Zahl der Kinder für die verschiedenen Berufszweige.
Intelligenz, Verhaltensmuster und manuelle Fähigkeiten werden so aufeinander abgestimmt, dass ein jeder die ihm zugedachte Funktion in der Gesellschaft optimal erfüllen kann.
Dagmar Ka ist als Schriftstellerin programmiert und hat ihren Beruf bisher stets verlässlich im Sinne der staatlichen Ordnung erfüllt. Aber dann bietet sie ihrem Verleger ein irritierendes Manuskript an, das von einer labilen, unberechenbaren Protagonistin mit unkontrollierten Gefühlswallungen handelt. Sie kann sich selbst nicht erklären, wie sie diesen Roman schreiben konnte und erklärt, wie unter Zwang gehandelt zu haben.
Gibt es in ihrer Programmierung eine Lücke? Als sie sich immer deutlicher in ihrer Romanfigur wiederzuerkennen beginnt, sucht sie eine Kapazität auf dem Gebiet der Psychochirurgie auf und verlangt, er solle sie von der künstlichen Persönlichkeit befreien und ihr ihre wahre Identität zurückgeben.
Nach anfänglichem Zögern entscheidet sich der Chirurg aus wissenschaftlicher Neugier, den Eingriff zu wagen. Doch das hat weitreichende Folgen.
Mit: Wolfgang Forester, Sabine Hahn, Steffy Helmar, Manfred G. Herrmann, Ernst Jacobi, Heinz Jörnhoff, Axel Radler, Heinz Schimmelpfennig, Reinhart von Stolzmann und Wolfram Weniger | von Eva Maria Mudrich | Regie: Andreas Weber-Schäfer | Technische Realisierung: Fritz Gortner, Iris Hartmann | Produktion: Süddeutscher Rundfunk 1980 | Erstausstrahlung: 12.05.1980
Künstliche Intelligenz, Klimakrise, Atommüll: Wie hat man sich vor fünfzig Jahren die Zukunft vorgestellt? „Das war Morgen“ präsentiert Science-Fiction-Hörspiele aus den 1960er bis 1990er Jahren der SDR-Reihen ‚Science-Fiction als Radiospiel‘ und ‚Phantastik aus Studio 13‘.
Aiki Mira ist Autorx und wurde mit dem deutschen Science-Fiction Preis sowie den Kurd Laßwitz Preis ausgezeichnet. Isabella Hermann ist promovierte Politikwissenschaftlerin und forscht zu Science-Fiction. Beide blicken aus unterschiedlichen Perspektiven auf die Hörspiele und diskutieren über die Aktualität vergangener Zukunftsvisionen.