In der neuen Folge von "Ehrlich jetzt?" spricht der grüne
Wirtschaftsminister Robert Habeck über gesellschaftlichen Zusammenhalt
durch das Ehrenamt und erklärt seine Enttäuschung nach dem Ampel-Aus.
Habeck beantwortet die Frage, ob der Sozialstaat nicht versagt habe,
wenn sich über 29 Millionen Menschen in Deutschland ehrenamtlich
engagieren.
Mittlerweile beklagen immer mehr Ehrenamtliche ihre Auslastung. Das sei
auch ein politisches Problem: "Eine Gesellschaft, wo die öffentliche
Daseinsvorsorge in Misskredit steht, wo man knappe Wohnungsmärkte hat
und man das Gefühl hat, man wird permanent übergangen, ist mit großer
Sicherheit noch anfälliger für Ausbeutung von Populisten." Dabei sei
Finanzierung nicht alles, auch nicht, um den Rechtsruck aufzuhalten,
sagt Habeck. "Da hilft sicherlich Finanzausstattung, aber auch Orte, wo
mit viel öffentlichem Geld irgendwelche Kulturtreffs erhalten wurden,
haben hohe AfD-Wahlanteile."
Engagierte Menschen seien trotz Kritik wichtig, sagt der Vizekanzler
weiter. "Wenn die Leute wirklich intrinsisch motiviert sind, dann wird
die Arbeit immer mehr, je mehr sie sich einarbeiten." Für ihn sei
Ehrenamt auch keine Sache, die sich abarbeiten lasse, sie sei
essenziell. "Wenn man dann nach Hause geht, wenn alles fertig ist, dann
geht man eigentlich nie nach Hause. Ehrlicherweise gehört Politik auch
dazu."
Außerdem adressiert der Vizekanzler seine Gefühle nach dem geplanten
Ampelbruch der FDP. Er sei überrascht davon gewesen, dass die FDP einen
Plan hatte, um die Ampel zu verlassen, denn er "habe ihnen geglaubt,
dass sie mit sich gehadert haben".
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