Viele blicken gebannt auf die USA, dabei entscheidet sich weit weg von
der amerikanischen Ostküste ebenfalls ein Showdown um die Zukunft der
Demokratie: Noch immer protestieren in Georgien Tausende gegen eine
Marionetten-Regierung eines prorussischen Oligarchen. Aber die Regierung
hält sich und führt ihr Land auf einen autoritären Kurs: Restriktive
Gesetze, die LGBTQI marginalisieren, wurden angenommen; NGOs, die Geld
aus dem Ausland erhalten, werden als ausländische Agenten etikettiert.
Und der Weg nach Europa ist vorerst zu Ende: Die Regierung hat die
Beitrittsverhandlungen mit der EU ausgesetzt und orientiert sich am
russischen Vorbild.
Georgien gehört neben Armenien und Aserbaidschan zum Südkaukasus, wo
Russland seit jeher um seinen Einfluss kämpft. Auch für die EU ist diese
Region sehr wichtig. Und doch vermochten es die Europäer mit ihrer
Nachbarschaftspolitik bislang nicht, diese Länder auf einen
demokratischen Kurs zu bringen und stabil zu halten. Armenien hat 2018
die samtene Revolution erlebt, wird aber durch die Auseinandersetzung
mit Aserbaidschan in seiner demokratischen Entwicklung geschwächt.
Aserbaidschan wiederum wird von einem autoritären Herrscher regiert, was
die EU aber nicht daran hindert, auf das Land als zuverlässigen Partner
zu setzen.
In dieser Ostcast-Folge diskutieren Alice Bota und Michael Thumann, ob
der Südkaukasus wegrutscht und die EU – wieder einmal – zum Zaungast
einer bedrohlichen Entwicklung wird. Die Hosts erzählen von ihren
Erfahrungen und Eindrücken auf ihren Reisen nach Georgien, nach Armenien
und nach Aserbaidschan. Sie erzählen, wie sie die Entwicklungen des
vergangenen Jahrzehnts vor Ort erlebt haben. Und sie gehen der Frage
nach, wer eigentlich von dieser Entwicklung profitiert – ist Russland
mal wieder der lachende Dritte?
Alle drei Wochen sprechen wir im Ostcast über Politik und Gesellschaft
der osteuropäischen Länder. Alice Bota berichtet von ihren Gesprächen
und Erfahrungen in Osteuropa, Michael Thumann erzählt von seinen
Begegnungen und Reisen in Russland und den Nachbarländern.
Unter
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