Autorin Sineb El Masrar über die Ursachen des Islamismus: Auch die muslimischen Familien tragen Verantwortung. Ein Podcast vom Pragmaticus. Das Thema:An der Ausbreitung des Islamismus seien Medien wie muslimische Gemeinden nicht ganz unschuldig, sagt Sineb El Masrar. Da die Medien dem Islamismus Reichweite geben, weil er interessant für sie ist und viele Muslime seinen Einfluss auf ihr Leben zugleich unterschätzen, würde er vor allem für junge Menschen als vermeintlicher Gegenentwurf zur Mehrheitsgesellschaft immer attraktiver. Unser Gast in dieser Folge: Sineb El Masrar ist Publizistin und Autorin. Sie stammt aus Hannover und ist die Tochter marokkanischer Einwanderer. 2006 gründete sie das Frauenmagazins Gazelle, das sie als Herausgeberin leitete. El Masrar war Teil der Arbeitsgruppe „Medien und Integration“ im deutschen Kanzleramt und von 2010 bis 2013 Mitglied der Deutschen Islam-Konferenz. Über muslimisches Leben der Gegenwart hat sie mehrere Bücher geschrieben, darunter Muslim Men und Emanzipation im Islam. Zuletzt erschien von ihr Heult leise, Habibis im Eichborn Verlag (Ullstein Books).Dies ist ein Podcast von Der Pragmaticus. Sie finden uns auch auf Instagram, Facebook, LinkedIn und X (Twitter).
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22:45
Rückwarts: Georgien nach der Wahl
Die Politikwissenschaftlerin Alexandra Dienes über die angespannte Apathie in Georgien nach der mutmaßlich manipulierten Wahl. Ein Podcast vom Pragmaticus. Das Thema:Anders als in der Republik Moldau scheint die Wahlmanipulation in Georgien gewirkt zu haben. Die Partei Georgischer Traum hat die Mehrheit der Stimmen; die Manipulation wird derzeit geprüft. Die Lage ist angespannt und unentschieden zugleich. Die EU habe den Fehler gemacht, die Wahl als Entscheidung zwischen Ost und West hochzustilisieren, sagt Alexandra Dienes. Das setzte das kleine Land unnötig unter Druck. Georgien sei darauf angewiesen, pragmatische Beziehungen zu Russland zu pflegen, meint Dienes. Aus diesem Grund sieht sie im Wahlergebnis auch ein Ergebnis der Angst vor der Gewalt des mächtigen Nachbarn und den Wunsch, die Beziehungen zu normalisieren. Eine EU, die von dem Beitrittskandidaten (der Prozess liegt derzeit auf Eis) erwarte, sich gegen Russland zu stellen, verlange zu viel von einem Land, dass sich bemühen muss, zu balancieren. Und, so Dienes, die EU sei selbst gespalten und habe keine eindeutige Haltung. Einer der ersten, der wenig überraschend zum Wahlsieg des Georgischen Traums gratulierte und persönlich nach Tiflis reiste, war Viktor Orbán, das erklärte Vorbild der regierenden Partei. Unser Gast in dieser Folge: Alexandra Dienes ist Politikwissenschaftlerin und Senior Researcher im Regional-Büro für Internationale Kooperation der Friedrich Ebert-Stiftung in Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind politische Ökonomie und Außenpolitik Russlands und des postsowjetischen Raums sowie Sicherheit unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Sie leitet seit 2023 das Netzwerk Women in International Security Austria.Dies ist ein Podcast von Der Pragmaticus. Sie finden uns auch auf Instagram, Facebook, LinkedIn und X (Twitter).
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22:20
Die USA, die Wahlen und die Gewalt
Der Historiker Manfred Berg über die zu erwartende Gewalt nach den Wahlen in den USA. Ein Podcast vom Pragmaticus. Das Thema:„Ich hatte nicht erwartet, dass der demokratische Konsens selbst in Gefahr geraten könnte.” Der Historiker Manfred Berg sieht gewaltsame Zeiten auf die USA zukommen – gleichgültig, ob Kamala Harris oder Donald Trump die Wahl gewinnt. Trump wird entweder die Wahl gewaltsam in Frage stellen, sollte er verlieren, oder aber, sollte er gewinnen, gegen erwartbare Proteste mit Gewalt vorgehen. Berg sieht die USA als ein zutiefst gespaltenes Land und erklärt im Podcast, wo die historischen Ursprünge dieser Spaltung liegen. Unser Gast in dieser Folge: Manfred Berg ist Professor für Amerikanische Geschichte am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung, Lynchjustiz und Mobgewalt sowie die Geschichte der US-Außenpolitik und die politische Geschichte der USA. Er ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Zuletzt erschien von ihm das Buch Das gespaltene Haus. Eine Geschichte der USA von 1950 bis heute im Verlag Klett-Cotta.Dies ist ein Podcast von Der Pragmaticus. Sie finden uns auch auf Instagram, Facebook, LinkedIn und X (Twitter).
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30:33
Zusammenhalt ohne gemeinsame Werte?
Die Philosophin Sonja Rinofner-Kreidl über Wertekonflikte in modernen Gesellschaften. Ein Podcast vom Pragmaticus. Das ThemaWie ausgeprägt das Gemeinschaftsgefühl und der Zusammenhalt einer Gesellschaft ist, hängt weniger von den (in der Theorie) geteilten Überzeugungen ab, als davon, welche Prioritäten eine Gesellschaft ganz praktisch setzt, und welche konkreten Antworten sie auf eine Herausforderung findet. In diesem Sinne sind heutige Gesellschaften nicht polarisierter oder unversöhnlicher als frühere. Der Umgang mit den Konflikten macht den Unterschied. So homogen, wie sie sich selbst oft beschreibt, seien die meisten Gesellschaften nämlich gar nicht, sagt Sonja Rinofner-Kreidl, und sie seien auch nicht die Basis, damit eine Gesellschaft zusammenhält: „Wir haben keine homogenen Werteüberzeugungen in der westlichen Welt. Dafür gibt es zu stark unterschiedliche Traditionen und zu große individuelle Unterschiede.” Unser Gast in dieser Folge: Sonja Rinofner-Kreidl ist Professorin am Institut für Philosophie und Vizedekanin der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz. Sie leitet den Arbeitsbereich Klassische Phänomenologie, und ist Co-Sprecherin des Schwerpunktbereichs Wahrnehmung: Episteme, Ästhetik, Politik. Rinofner-Kreidl ist Key Researcher des Cluster of Excellence Wissen in der Krise. Rinofner-Kreidl ist Autorin mehrerer Bücher über Phänomenologie und Edmund Husserl.Dies ist ein Podcast von Der Pragmaticus. Sie finden uns auch auf Instagram, Facebook, LinkedIn und X (Twitter).
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25:54
Die Folgen (zu) warmer Ozeane
Der Klimaphysiker Thomas Frölicher über die Folgen der hohen Ozeantemperaturen und die Trägheit des Klimasystems. Ein Podcast vom Pragmaticus. Das ThemaDie im erdgeschichtlichen Vergleich sehr hohen Meerestemperaturen sind ein Grund zur Sorge: Sie bewirken unter anderem, dass der Meeresspiegel noch hunderte Jahre weiter steigen wird, auch wenn wir die globale Mitteltemperatur bei 1,5 Grad begrenzen können. Der Klimaphysiker Thomas Frölicher von der Universität Bern erklärt im Podcast diese Trägheit des Klimasystems und die fünf wesentlichen Folgen zu warmer Ozeane: Versauerung, Sauerstoff-Abnahme, Schichtung und Abschwächung der Zirkulation, Wetterextreme, Meeresspiegelanstieg. Für Thomas Frölicher sind diese Zusammenhänge der wichtigste Grund, warum die Emissionen sehr rasch drastisch sinken müssen: Je länger emittiert wird, desto länger bleiben auch die Folgen erhalten. Eine aktuelle Studie, an der Thomas Frölicher beteiligt ist, zeigt, wie riskant ein Überschreiten der 1,5 Grad-Grenze ist. Unser Gast in dieser Folge: Thomas Frölicher ist Professor für Klima- und Umweltphysik an der Universität Bern und stellvertretender Leiter des dortigen Oeschger-Zentrum für Klimaforschung (OCCR). Er ist einer der Leitautoren des Weltklimarats. Ein Fokus seiner wissenschaftlichen Arbeit ist die Modellierung der Klimaentwicklungen. Für den Pragmaticus hat er detailliert beschrieben, welche Kipppunkte der Ozean hat.Dies ist ein Podcast von Der Pragmaticus. Sie finden uns auch auf Instagram, Facebook, LinkedIn und X (Twitter).