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Weil´s jeden Tag brennt – mit Monchi von Feine Sahne Fischfilet

Podcast Weil´s jeden Tag brennt – mit Monchi von Feine Sahne Fischfilet
Monchi
Lange Zeit habe ich überhaupt keine Podcasts gehört. Dann fand ich mich aber plötzlich selbst immer häufiger in solchen Formaten: Gespräche über mein Buch, zum ...

Verfügbare Folgen

5 von 7
  • #7 Lothar König – Pfarrer, Freund, Antifaschist
    Folge 1 der zweiten Staffel von "Weils jeden Tag brennt“ – für mich eine ganz besondere. Es ist ein Gespräch mit Lothar König. Wir haben die Folge im Juni 2024 bei ihm zuhause in Jena aufgenommen. Vier Monate später, am 21. Oktober 2024, ist Lothar mit 70 Jahren verstorben. Lothar war eine der inspirierendsten Personen, die ich kennenlernen durfte. Pfarrer, Kritiker, Macher, Freund. Er legte sich mit dem DDR-Regime an, organisierte Proteste zur Wendezeit und wies auf den NSU hin, als niemand davon hören wollte. Er war Stadtjugendpfarrer, Kommunalpolitiker, Familienvater – und so viel mehr. Er kämpfte nicht gegen etwas, sondern für etwas: für die Menschen. Wir haben gestritten, gelacht – vor allem war er ein Freund. Wenn es mir schlecht ging, war er da, dann klingelte mein Handy. Auf unserem neuen Album wird es ein Lied für ihn geben: "Eine rauchen wir noch". Er hat Musik geliebt. Und ich hoffe, er hört es irgendwo da oben. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so viel geweint habe, als jemand aus meinem Umfeld starb. Als wir die Folge aufnahmen, redeten wir einfach drauf los. Eine normale Podcastfolge mit ihm? Unmöglich. Schon nach wenigen Minuten war klar: Mein Plan war hinfällig. Manchmal vergaßen wir völlig, dass wir aufnahmen. Eine Stunde hatte ich geplant – es wurde deutlich mehr. Lange habe ich mit der Band und seiner Tochter Katharina überlegt, ob und wie wir diese Folge veröffentlichen. Anlässlich seines Geburtstags haben wir uns nun dazu entschieden. Stundenlang schnitten wir an der Folge. Herausgekommen ist eine Stunde voller Highlights. Immer wieder freute ich mich, seine Stimme zu hören. Vielleicht geht es euch genauso. Und für alle, die noch nie von Lothar gehört haben: Vielleicht ist diese Folge ein Anstoß, sich mit ihm zu beschäftigen. Es lohnt sich. Ich lege euch besonders den Film „König hört auf“ ans Herz. In diesem Sinne: Ich wünsche euch eine intensive Stunde mit Lothar und mir. Auf dich, mein Freund. Auf das Leben! Eine rauchen wir noch!
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    1:13:08
  • #6 Jan Golla – Boxer, Trainer, Deutscher Meister
    „Denk dran, Jan, deine Fäuste sind Waffen“ Jan Golla wurde mir im Ostseestadion mal als „einer der bekanntesten Boxtrainer Rostocks“ vorgestellt. Wir kennen uns nun schon seit ein paar Jahren und immer wieder bekam ich von der Seitenlinie aus mit, wie sehr er das Boxen lebt und liebt. Jan Golla brennt für diesen Sport. Aufgewachsen in Brandenburg, ging er mit seinem Vater schon als Sechsjähriger zum ersten Mal zum Boxtraining. Seitdem hat ihn dieser Sport nie mehr losgelassen. In seiner Jugend durchlief er das komplette Förderprogramm der DDR, wurde mehrfacher Landesmeister, Deutscher Meister, boxte bei Europameisterschaften und erkämpfte sich bei den Militär-Weltmeisterschaften einen Platz auf den Siegertreppchen. Heute hat er die höchstmögliche Trainerlizenz A, er trainiert und trainierte Hunderte Sportlerinnen und Sportler in Rostock, ist im Boxverband Mecklenburg-Vorpommern aktiv und betreut dort landesweit junge Boxerinnen und Boxer. „Mir ist es wichtig, dass die Kinder am Nachmittag zum Training kommen, anstatt dass sie auf der Straße Scheiße bauen“. Mit einem großen Leuchten in den Augen erzählt er, warum die Trainingshalle zu seinem zweiten Zuhause wurde, was seine sportlichen Tief- und Höhepunkte waren, über seine Verbindungen zu Henry Maske, Axel Schulz und Graciano Rocchigiani. Aber auch darüber, wie ausgebrannt war und keinen Bock mehr auf den Sport hatte. Und welchen Traum er als Trainer hat. Und dass dieser Sport für ihn viel mehr ist, als nur sich gegenseitig auf die Glocke zu hauen. Jan Golla war ein toller Gast für diese Ausgabe von „Weils jeden Tag brennt“, die gleichzeitig das Finale der ersten Staffel ist. Es war ein tolles Experiment für mich, das mir sehr viel Spaß gemacht. Ich hab auf jeden Fall Bock auf mehr bekommen und tüftle schon an Gästen für die zweite Staffel. Ich bedanke mich bei allen Leuten, die mir da bei Umsetzung geholfen haben und allen, die zugehört haben. Auf bald. Euer Monchi
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    1:03:30
  • #5 Tex Brasket – Slime & Teluxe
    „Ohne Musik? Aus mir wäre ein Opfer oder ein Täter geworden. Nichts dazwischen!“ Tex Brasket war jahrelang „OfW“ – ohne festen Wohnsitz. In den USA auf die Welt gekommen, während sei Vater im Knast saß, wurde er bereits bei seiner Geburt positiv auf Kokain getestet. Durch seine Adoption kam er nach Deutschland. In seinem Leben hatte er drei verschiedene Namen. Aber eines blieb immer gleich: seine große Liebe zur Musik: „Ohne sie wäre ich tot oder im Knast“. Als Obdachloser wurde er folgerichtig Straßenmusiker und später Sänger einer der bekanntesten Punkrockbands Deutschlands: Slime. Hört sich bekloppt an, ist aber so. Als wir uns im letzten Jahr bei gemeinsamen Konzerten kennenlernten, gab es sofort eine Verbindung. Ein Lächeln, ein Schnaps, eine halbe Stunde gemeinsam auf einer Holzbank sitzen, reichte. Auch wenn unsere Lebensgeschichte zum Teil sehr unterschiedlich sind, fühlte ich mich ihm sofort verbunden. Manchmal denk ich auch, dass er 'nen Ding zu rennen hat. Aber wer hat das nicht? Vor einer Woche haben wir dann zusammen mit seinem neuen Bandprojekt „Teluxe“ ein gemeinsames Lied namens „Eigentor“ rausgebracht. Zeitgleich kam sein autobiografisches Buch namens „Dreck und Glitzer“ raus. Ist ne ganze Menge los. Alles außer Ruhe. Übers Saufen, übers Scheitern und wieder aufstehen, über Stoff, über Süchte, über Musik, über Religion, über Verlockungen und über den ständigen „Seiltanz“ zwischen „gut" und "böse“ und noch so viel mehr: Wir hatten einiges zu bequatschen. Zu „Weil‘s jeden Tag brennt“ passt Tex wie die Faust aufs Auge. In diesem Sinne: „Wo kommen wir denn dahin, wenn hier keiner mehr 'Fickt euch!' sagt?“ Viel Spaß beim Hören!
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    1:03:49
  • #4 Björn – Fischer aus Greifswald
    „Mein Lehrmeister hat immer gesagt: Es gibt sieben gute und sieben schlechte Jahre“ Björn Michalak ist seit über zwei Jahrzehnten als Fischer auf der Ostsee und im Greifswalder Bodden unterwegs. Er ist einer der letzten seiner Art: Anfang der 90er gab es in Mecklenburg-Vorpommern noch 1.400 Küstenfischer, heute sind es nicht mal mehr 200. Dafür geht er ständig neue Wege und brennt für neue Ideen. Um über die Runden zu kommen, vermarktet er seinen Fang mit zwei Kollegen in eigenen Fischläden und hat sich bei einem Pilotprojekt noch zum „Sea-Ranger“ ausbilden lassen. Wir sprechen darüber, wie es ist, für seinen Job zu brennen, dort zu leben, wo andere Urlaub machen, aber auch darüber, wie risikobehaftet es ist, das beruflich durchzuziehen, was man liebt. Trotzdem sagt er: Ich will auch in meinem ganzen Leben nix anderes mehr machen“. Vieles davon kam mir sehr bekannt vor. Björn hat mich beeindruckt: Als Mensch, der mit seinem „Traumberuf“ in mehr als stürmischen Zeiten lebt und versucht, hauptsächlich das Positive zu sehen: „Wenn Barsch mal weniger gewesen ist, dann ist vielleicht Flunder mehr, waren Heringe weniger, dann war der Barsch mehr“.
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    1:02:49
  • #3 André Werner – Bürgermeister in Jarmen
    Mein nächster Gast ist der Bürgermeister von Jarmen: André Werner. Genauso wie ich ist er in Jarmen aufgewachsen. Über viele Jahre war er in verschiedensten Initiativen und Vereinen ehrenamtlich tätig, bevor er 2021 hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde wurde. Aber warum wurde er Bürgermeister? Was kann André in der Kommunalpolitik bewirken und wo sind seine Grenzen? Bereut er es, dieses Amt in diesen turbulenten Zeiten angetreten zu haben? Wurde er schon mal bedroht? Wie verändert so ein Amt den eigenen Blick auf die Gemeinde? Was kotzt ihn an und lässt ihn vielleicht sogar ausbrennen? Was wiederum gibt ihm Kraft? Und warum steht dieser verdammte Skate-Park für die Kids in Jarmen immer noch nicht, obwohl wir die Kohle doch schon längst zusammen haben? Auf all diese Fragen (und noch viel mehr) hat André Antworten gegeben. Ich freue mich riesig, dass André zugesagt hatte, denn dafür wird er in unserer Region nicht nur Applaus bekommen. Beim „Wasted in Jarmen“ haben wir das erste Mal eine „Weil´s jeden Tag brennt“-Folge live aufgenommen. Dies hört man auch. Und soll man auch hören. Ich hatte keinen Bock, diese Liveatmosphäre rauszuschneiden, denn gerade das macht es aus. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Hören.
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    58:10

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Über Weil´s jeden Tag brennt – mit Monchi von Feine Sahne Fischfilet

Lange Zeit habe ich überhaupt keine Podcasts gehört. Dann fand ich mich aber plötzlich selbst immer häufiger in solchen Formaten: Gespräche über mein Buch, zum neuen Album. Mir wurde klar, was das Geile daran ist: Dass es in die Tiefe gehen kann, dass man aber auch mal dumm labern kann, ohne dass ein einzelner Satz aus dem Kontext gerissen wird. Irgendwann war klar: Als nächstes kein neues Buch schreiben – ich habe Bock einen eigenen Podcast zu machen! Ich möchte mit Leuten reden, die genau das Gefühl von „Weil´s jeden Tag brennt“ kennen. Die selbst brennen und machen, statt nur zu quatschen. Über Themen, die mich bewegen, Tagesaktuelles oder ganz einfach Sachen, die ich mir von der Seele labern möchte. Mal über Feine Sahne schnacken. Es wird persönlich, aber auch politisch. Ich möchte mit Personen ins Gespräch kommen, mit denen ich auch im Alltag sprechen würde. Mit denen ich in der Kneipe reden, lachen und streiten kann. Ich will auch Leute kapieren, die ich manchmal nicht kapiere. Weil sie vielleicht für irgendwas brennen, was ich nicht verstehe. Von hart bis herzlich wird hoffentlich alles an Menschen dabei sein. Dafür stehe ich mit meinen guten/schlechten Ruf. Jan »Monchi« Gorkow ist Sänger von Feine Sahne Fischfilet, einem gemeinsamen Projekt einer Gruppe von Freunden aus Mecklenburg-Vorpommern, die Bock hatten, was zu machen. Gegen die Lethargie und den oftmals lähmenden Trott in den ländlichen Gebieten ihrer Heimat. Mindestens ebenso wichtig wie die Musik war die politische Haltung: klare Kante gegen rechts und gegen die Tristesse der Provinz. Die nächsten 18 Jahre waren Feine Sahne Fischfilet immer unterwegs, spielten in Jugendzentren, besetzten Häusern, Clubs, auf immer größeren Festivals, nahmen Alben auf, stets auf der Überholspur, unerschrocken und mit maximaler Energie. Sie gründeten mit »Wasted In Jarmen« ihr eigenes Festival, engagierten sich unermüdlich, wurden dabei eher aus Versehen immer erfolgreicher. Ihr letztes Album „Alles glänzt“ veröffentlichte die Band erstmals auf ihrem eigenen Label, landete damit direkt auf Platz drei der Charts, nachdem Monchi davor noch sein erstes Buch »Niemals satt – Über den Hunger aufs Leben und 182 Kilo auf der Waage« veröffentlichte (und damit völlig unerwartet auf Platz 1 der Spiegel Bestseller-Liste landete). Produktion: Peter Schade Recording: Hauke Segert
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